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Reaktivierung der Bahnstrecke: Nienhagen will Zukunft mitgestalten Bürgermeister Jörg Makel begrüßt Pläne und bietet Unterstützung an

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    Redaktion
  • 1. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit
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Die Diskussion über eine mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke von Celle über Nienhagen nach Braunschweig nimmt weiter Fahrt auf. Ein internes Strategiepapier der Deutschen Bahn mit dem Titel „Typführer Lebloh 2025“ stuft die Strecke als „reaktivierungswürdig unter Vorbehalt“ ein. Besonders in der Gemeinde Nienhagen, die direkt an der Trasse liegt, werden diese Pläne mit großem Interesse verfolgt.


Erste Testzüge auf Kurzstrecken sind im Einsatz

Bürgermeister Jörg Makel bewertet die Entwicklungen positiv:

„Sollte das Projekt tatsächlich umgesetzt werden, wollen wir als Kommune frühzeitig mitgestalten. Das ist eine historische Chance – nicht nur für nachhaltige Mobilität, sondern auch für die Stärkung unserer Ortszentren. Eine Bahnverbindung macht Nienhagen noch attraktiver für junge Familien, Berufspendlerinnen und -pendler sowie touristische Angebote. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten – mit Ideen, Fläche und Engagement.“


Früher waren Züge auf dieser Strecke unterwegs.

Historischer Hintergrund der Strecke


Die Bahnstrecke Celle–Braunschweig wurde in zwei Abschnitten eröffnet: Am 1. September 1920 ging der Abschnitt von Celle bis Plockhorst in Betrieb, gefolgt vom Abschnitt Plockhorst–Braunschweig-Gliesmarode am 1. März 1923.  Die Strecke diente der direkten Verbindung der Städte Celle und Braunschweig und verlief durch mehrere Landkreise.


Der Personenverkehr wurde schrittweise eingestellt: Zwischen Braunschweig-Gliesmarode und Plockhorst endete er am 27. Mai 1962, und der Abschnitt Plockhorst–Celle folgte am 23. Mai 1971.  Der Güterverkehr wurde ebenfalls nach und nach reduziert, wobei der Betrieb zwischen Nienhagen und Celle 1990 endgültig eingestellt wurde.


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Potenzial der Reaktivierung


Die mögliche Wiederbelebung der Bahnverbindung könnte den Pendlerverkehr zwischen dem südlichen Landkreis Celle, Hannover und Braunschweig deutlich entlasten. Besonders Nienhagen ist als wachsender Wohnort stark vom Berufsverkehr betroffen. Eine Bahnanbindung könnte hier einen nachhaltigen Mobilitätsimpuls setzen.


Zudem plant die Bahn laut Bericht, über die alte Trasse nicht nur Nahverkehrszüge, sondern langfristig auch eine neue Verbindung von Hannover nach Berlin mit Halt in Braunschweig und Celle zu realisieren. Dies würde die historische Verbindung zwischen diesen Städten nicht nur aus regionaler, sondern auch aus bundesweiter Perspektive wieder an Bedeutung gewinnen.


Kommunale Unterstützung und Nachhaltigkeit


Neben der möglichen Wiederaufnahme des Personenverkehrs denkt man in Nienhagen bereits einen Schritt weiter: „Die Reaktivierung der Strecke ermöglicht vermutlich parallel den Bau einer schnellen Radwegverbindung, damit Radfahrer kreuzungsfrei ebenfalls künftig die Strecke zurücklegen können“, so Bürgermeister Makel.


Zudem habe man im Austausch mit dem niedersächsischen Verkehrsministerium signalisiert, das ehemalige Bahnhofsgelände als Standort für eine Schnellladestation sowie einen Batteriespeicher anzubieten. „Mich freut, dass man im Ministerium gemeinsam mit der Bahn eine Einigung erzielt hat, dass ausschließlich Züge mit regenerativem Antrieb auf das Gleis gestellt werden. Das passt zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gemeinde.“


Ausblick


Die nächsten Schritte liegen nun bei Land und Bund. Erste Machbarkeitsstudien könnten ab 2026 beginnen, eine kommunale Beteiligung ab 2027 folgen. Der mögliche Baustart wird – bei positiver Entwicklung – vor Ende des Jahrzehnts angepeilt.


Ob und wann tatsächlich wieder ein Zug durch Nienhagen rollt, bleibt offen. Doch die Gemeinde hat ihre Bereitschaft signalisiert, diesen Weg aktiv mitzugehen. „Wir wollen kein Zuschauer dieser Entwicklung sein, sondern Partner – für eine vernetzte, klimafreundliche Mobilität der Zukunft“, so Bürgermeister Jörg Makel.

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