Die wundervolle Welt der Bienen – Info-Nachmittag des SoVD Nienhagen begeisterte rund 80 Besucher
- Redaktions Team
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SoVD Ortsverband Nienhagen

Rund 80 Mitglieder und Gäste folgten der Einladung des SoVD-Ortsverbandes Nienhagen zum Info-Nachmittag unter dem Motto „Die wundervolle Welt der Bienen“. Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende Hermann Kesselhut die Anwesenden herzlich und gab einen kurzen Überblick über die Veranstaltungen, die bis zum Jahresende noch geplant sind. Anschließend übernahm Referent Frank Osterloh und entführte sein Publikum in die faszinierende Welt der Wildbienen.
Über 600 Wildbienenarten gibt es in Deutschland – viele davon jedoch mittlerweile auf der Roten Liste. Osterloh erklärte, wie empfindlich diese Arten auf den Verlust ihrer Lebensräume reagieren, während Honigbienen und sogar Ameisen als deutlich anpassungsfähiger gelten. Zahlreiche Bilder machten deutlich, wie vielfältig die Wildbienenwelt ist: Von der Schneckenbiene, die ihre Brut ausschließlich in leeren Schneckenhäusern ablegt, über Arten, die im sandigen oder lehmigen Boden, in Steilwänden, Niströhren oder in morschem Holz nisten, bis hin zu solchen, die vorhandene Käfergänge nutzen. Ein bemerkenswerter Unterschied zu den bekanntesten Vertretern – den Honigbienen – ist die Lebensweise der meisten Wildbienenarten: Sie bilden keine Staaten, sondern leben als Solitärbienen. Die Weibchen legen ihre Nester eigenständig an und versorgen die Brutzellen ohne Hilfe anderer Artgenossen.
Besonders eindrücklich waren Osterlohs Erläuterungen zur kurzen Lebenszeit vieler Wildbienen: Nur vier bis sechs Wochen Flugzeit bleiben ihnen, in denen die Weibchen lediglich zehn bis 30 Brutzellen anlegen können. Für den Schutz der Wildbienen sei ein artenreiches Blühangebot entscheidend, so Osterloh. Im Frühjahr bieten Kornelkirsche, Kornblume, Glockenblume und Obstbäume wichtige Nahrung. Ab Mitte Juli sind spätblühende Arten wie die Fette Henne besonders wertvoll. Zudem sollte Strauchgut liegen bleiben, um zusätzlichen Lebensraum zu schaffen. Auch im eigenen Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon lässt sich viel tun: Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Borretsch, Oregano, Zitronen-Thymian, Minze oder Bohnenkraut – vorausgesetzt, man lässt sie blühen – sind bei vielen Wildbienenarten äußerst beliebt.
Danach berichtete Osterloh über die Imkerei im Nahen Osten. Eine völlig andere Pflanzen- und Landschaftswelt prägt dort das Leben der Bienen: Blütenreichtum entstehe vor allem nach Regenfällen, wenn plötzlich eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen erblühe. Dort gebe es meist nur Scheibenhonig, die Imkerei ist oft gefüttert und selbst heute seien Esel als Transportmittel weit verbreitet –mit einem voll ausgerüsteten Imkeranzug. In Ländern mit Bärenvorkommen würden Bienenstöcke traditionell hoch in Bäumen angebracht, um sie zu schützen, erzählte Frank Osterloh.
Eine gute halbe Stunde lang lauschten die Besucher gebannt. Humorvolle Anekdoten, interessante Fakten und amüsante Bilder sorgten immer wieder für herzliche Lacher. Am Ende gab es viel Applaus und zahlreiche dankbare Rückmeldungen. Die Gelegenheit, anschließend Honig zu erwerben, wurde reichlich genutzt.
Den Abschluss bildete das traditionelle Schlachteplatte-Essen. Die Gäste ließen sich die von vielen Helferinnen liebevoll angerichtetenSchlachteplatten der Fleischerei Ibsch aus Ovelgönne schmecken. In geselliger Atmosphäre, begleitet von angeregten Gesprächen, klang der informative und kulinarische Nachmittag harmonisch aus.
Fotos Gisela Janßen

Foto 1: Langsam füllt sich der Hagensaal

Foto 2: Imker Frank Osterloh berichtete humorvoll über die Welt der Wildbienen

Foto 3: Amüsante Bilder sorgten immer wieder für herzliche Lacher

Foto 4: Im Nahen Osten tragen auch die als Transportmittel eingesetzten Esel Imkerschutzanzüge

Foto 5: Die von fleißigen Helferinnen liebevoll angerichteten Schlachteplatten




